Ritterlicher Zweikampf

Aus Herzogtum Vexin
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In-Time

Grundsätzlich ist der ritterliche Zweikampf die Folge einer persönlichen Differenz zweier Kontrahenten. Dies kann der Streit über eine Meinungsverschiedenheit, eine Beleidigung oder die Befleckte Ehre einer Dame sein. Die Gründe hier sind relativ weitreichend und vielfältig. Der Zweikampf wird durch den Wurf eines Handschuhs erklärt. Die Stelle wohin der Handschuh geworfen wird, ist ein Merkmal für die Schwere der Beleidigung, des Vergehens. Es wird zwischen zwei Bereichen unterschieden:

  • Handschuh ins Gesicht -> Kampf bis zum Tode eines Kontrahenten
  • Handschuh vor die Brust -> Vorgabe des Fordernden

Die Kontrahenten wählen nun jeweils einen Sekundanten, welcher im folgenden Verhandlungsverlauf der "Mund" des jeweiligen Kombattanten sein wird. Die Sekundanten müssen selber Adlige mit Ritterschlag sein, die selber keinen offenen Ehrenhändel offen haben. Das Bedeutet, dass eine Vertretung durch einen Junker oder Adligen ohne Ritterschlag nicht möglich ist!

Die Kommunikation zwischen den Kontrahenten findet nun ausschließlich über ihre Sekundanten statt. Bis zur Beilegung der Streitigkeiten sprechen die Ritter nicht direkt miteinander - zwischen ihnen herrscht absolutes Schweigen. Dieses kann allerdings in besonderen Situationen von den Sekundanten ausgesetzt werden, z.B. im Krisenfall. Wenn die Sekundanten die Verhandlungen aufgenommen haben übermittelt der Sekundant des Forderers dessen Siegbedingungen, sowie der Sekundant des Geforderten die Zeit, die Rüstung, sowie die Waffenwahl.

Die Ablehnung eines ritterlichen Zweikampfes zwischen Gleichrangigen ist nicht möglich. Geschieht dies dennoch, muss der Geforderte mit den Repressalien und der ewigen Schande der Feigheit leben, ohne dafür selber eine Forderung aussprechen zu dürfen. Die Ablehnung durch einen geforderten Ranghöheren ist allerdings ohne Weiteres möglich. Dieser kann auch einen seiner Dienstritter antreten lassen. Allgemein ist die Forderung "nach oben" (z.B. Chévalier fordert Seigneur) allerdings eher selten, da sie weitestgehend als schlechter Stil betrachtet wird.

Die Geschichten und Erzählungen über gefochtene Zweikämpfe sind natürlich weit verbreitet und es ist nicht verboten, im Nachhinein über einen vergangenen Waffengang zu sprechen, allerdings geschieht dies stets in einer angemessenen Weise, ohne den Gegner nachträglich zu verunglimpfen.

Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass jeder Ritter nur jeweils einen ritterlichen Zweikampf "offen" haben darf. Die Begündung hierfür ist einfach, da jeder Ritter als Zeichen seines Standes zwei Handschuhe bei sich führt, kann er auch nur einen als Forderer werfen, da er sonst die Symbole seines Standes nicht mehr bei sich tragen würde. Ein Handschuh des Paares bleibt also stets am Gürtel.

In vexinischen Ritter-Runden gilt gemeinhin eine stille Absprache das in einem solchen Rahmen keine Handschuhe geworfen werden. Der Ton ist unlängst rauer und direkter, die Gespräche lockerer und meist abseits der Etikette. Kommen jedoch ausländische Ritter hinzu, hebt sich diese Sitte auf, außer der Neuankömmling wird eingeweiht und ist damit einverstanden.

Out-Time

Einleitend sei der Hinweis gegeben, dass "Duelle" in dieser Bezeichnung im Vexin nicht mehr existieren. Diese Art der Meinungsverschiedenheit wird zukünftig nur noch als "Zweikampf" bzw. als "ritterlicher Zweikampf" bezeichnet werden. Mit dem Begriff "Duell" werden eher Pistolen-Duelle asoziiert.

Der ritterliche Zweikampf ist eine häufig gesehene Form der ausgetragenen Meinungsverschiedenheit. Allerdings auch eine ernste Sache. Hier soll nicht die Meinung aufkommen es wäre "sportlich" oder gar schicklich einen Zweikampf nach dem anderen zu fechten.

Natürlich ist aber klar, dass diese Form des Kampfes bei Weitem nicht das Ausmaß an Konsequenzen nach sich zieht, wie z.B. eine Fehde oder ein Sophienurteil.