Fehde

Aus Herzogtum Vexin
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Die Fehde müssen wir aus zwei Blickwinkeln betrachten, einmal In-Time, einmal Out-Time.


In-Time:

Anders als der Zweikampf ist eine Fehde immer eine Auseinandersetzung zwischen zwei Familien, wobei der Familienbegriff durchaus weit zu fassen ist. Dienstritter, Mündel, zur Erziehung angenommene Kinder, im Prinzip alle Angehörigen des erweiterten Haushalts (der sog. Mesnie) können in eine Fehde oder deren Begründung hinein gezogen werden. Die zur Fehde führenden Streitigkeiten sind meist schwerwiegend oder haben sich über Generationen angestaut.

Grund für eine Fehde kann die Entführung eines weiblichen Familienmitglieds sein, die Eheschließung ohne Zustimmung des Familienoberhaupts, Streitigkeiten um Land, Erbfolge und Privilegien. Kurz: Ein Grund, der Feindseligkeiten und Blutvergießen rechtfertigt. Besteht dieser Grund, kann der Streit nicht sofort eskalieren. Die "geschädigte" Seite muss die Fehde erklären, indem sie einen Boten mit der offiziellen Begründung für die Fehde zur anderen Partei schickt. Die Erklärung muss eine genaue Erläuterung der Fehdegründe enthalten und der anderen Partei eine Frist setzen, in der sie Antworten und gegebenenfalls Zugeständnisse machen kann. Diese Frist muss angemessen sein, allerdings liegt die Beurteilung, was „angemessen“ ist, bei der erklärenden Partei.

Diese Erklärung ist wichtig, denn sobald die Feindseligkeiten beginnen, bricht eine Partei den herzoglichen Frieden. Die Fehdeerklärung bietet der geschädigten Partei einen gewissen Schutz vor Repressalien durch Herzog und Parlement. Trotzdem ist der Grat zwischen rechtlich tragbarer Fehde und Friedensbruch sehr schmal und liegt im Auge des Betrachters. Es lohnt sich also, vor Beginn einer Fehde die Rückendeckung einiger hochrangiger Adliger zu besitzen.

Die Fehde selbst eskaliert nicht unbedingt direkt, nachdem sie erklärt wurde. Beide Seiten können sich erst belauern und versuchen, sich auf anderem Wege zu schaden. Üble Nachrede, Wegzölle oder blockierte Straßen. Die beiden Parteien beenden sofort jeglichen Kontakt und sprechen meist auch nicht miteinander. Früher oder später wird es aber zur Eskalation kommen. Die Spannungen wachsen, irgendwann wird eine Seite die Waffen erheben. Dann bricht ein lokaler Krieg aus, der meistens unerbittlich geführt wird. Dörfer werden in Brand gesteckt, die Bevölkerung vertrieben oder gar getötet. Wenn die Fehde nicht rechtzeitig gestoppt wird, kann sie mit der Auslöschung eines ganzen Familienzweigs enden.

Sowohl der Seigneur als auch der Herzog haben die Möglichkeit, unmittelbar einzugreifen, solange sie ausreichende Kräfte mobilisieren können. Die Mobilisierung nimmt aber Zeit in Anspruch, in der die Fehde unvermindert toben kann. Weigert sich ein Seigneur, eine Intervention zuzulassen, muss die Angelegenheit sogar vor das Parlement gebracht werden. Die Frist zur Einberufung beträgt 40 Tage, die in der Grande Charte des Libertés festgelegt sind. Addiert man dazu die Zeit für Vorbereitungen und Ausfertigung der Einberufungen, kann es zwei oder drei Monate dauern, bevor das Parlement überhaupt zusammen tritt. Je nach Rückendeckung der fehdeführenden Parteien ziehen sich die Sitzungen hin, bis schließlich ein Beschluss gefasst ist. Letztendlich wird das Parlement eine Intervention beschließen, um den Landfrieden wieder herzustellen. Bis die nötigen Kräfte gesammelt sind, kann die Fehde bereits ein ganzes Jahr geführt worden sein. Eine wirklich schnelle Intervention kann allerdings schon nach zwei oder drei Monaten erfolgen.

Die fehdeführenden Parteien werden vor das Parlement zitiert. Weigern sie sich, werden sie von den aufgestellten Truppen in Gewahrsam genommen. Da die Einberufung des Parlements wiederum Zeit in Anspruch nimmt, werden sich die Führer beider Parteien eine gewisse Zeit in herzoglichen Kerkern finden. Tritt das Parlement erneut zusammen, wird der Fehdeverlauf darüber entscheiden, ob der Bruch des herzoglichen Friedens schwerwiegend war, oder die Fehdegründe ausreichend waren. In jedem Fall werden Strafen und Schlichtungmaßnahmen getroffen werden, welche die Fehde hoffentlich dauerhaft beenden.

Out-Time:

Fehden stören den Frieden im Herzogtum schwer und haben weitreichende politische Folgen. Deswegen stellen wir ein paar Regeln auf:

Es soll idealerweise nicht zu Fehden zwischen zwei SC-Familien kommen. Kommt es doch dazu, wird die Fehde erst nach genauer Absprache und unter genauer Orga-Aufsicht ausgespielt. Beide Seiten müssen sich von vornherein darüber im Klaren sein, dass die Fehde weitreichende Auswirkungen auf das Charakterspiel haben wird.

Die Fehde sollte mindestens auf einem Con ausgespielt werden. Das muss nicht unbedingt der Kampf selbst sein, sondern kann auch die nachfolgenden Verhandlungen im Parlement betreffen. Die Durchführung dieser Cons muss ebenfalls eng mit der Orga abgesprochen werden. Auch, wenn wir über die Konsequenzen der Fehde Absprachen treffen werden, seid euch darüber im Klaren, dass erbittert geführte Fehden auch das Ableben eines oder mehrerer Charaktere zur Folge haben können!