Sainte-Sophie-en-Carre

Aus Herzogtum Vexin
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Der Schrein von Sainte-Sophie-en-Carre erinnert an eine barmherzige Tat der Heiligen Sophie. Auf ihrer Reise durch die Wälder Beauvalle traf sie auf einen Bettler, der am Wegesrand um Almosen bettelte. Seine Füße waren in blutige Lumpen gehüllt, wund gelaufen auf seiner Reise. Die Herzogin hieß ihre Begleiter anhalten und bot dem Bettler Hilfe an.

In einem nahen Bach wusch sie seine blutigen Füße und verband sie. Schließlich schenkte sie dem armen Mann ein Paar ihrer Schuhe, damit er nicht weiter barfuß laufen müsse. Der Bettler dankte der Heiligen und trug die Geschichte ihrer Güte weiter, bis sie fast allen Menschen in der Umgebung bekannt war.

Nach dem Tod der Herzogin begann ihre Verehrung als Heilige. Bald errichteten die Bewohner der Gegend am Wegesrand einen Schrein, um an die Barmherzigkeit Sophiens zu erinnern. Der Schrein hat nie mehr als lokale Berühmtheit erlangt, aber in der Umgebung ist die jährliche Pilgerreise zum Schrein ein großes Ereignis.

Weniger bekannt ist die Legende, dass man am Kopf des Wasserfalls, an dem die Heilige dem Bettler die Füße wusch, Wasser mit heilsamer Wirkung schöpfen könne. Von Zeit zu Zeit kommen Pilger von weiter her, um das Wasser zu schöpfen und Heilung zu erlangen.

Deswegen pilgert man am Morgen der Wallfahrt zum Wasserfall, um das heilende Wasser mit sich zu nehmen. Am Nachmittag findet dann der eigentliche Pilgerzug zum Schrein statt. Wenn man das Wasser dort auf den Altar stellt, soll es seine heilende Wirkung entfalten können.

Was aus den Schuhen wurde, die Sophie dem Bettler schenkte, ist bis heute unbekannt. Sie wären ein wichtiges Relikt, das der Kirche Ruhm und seinem Finder Reichtum brächte. Immerhin sind Reliquien aus dem persönlichen Besitz der Heiligen selten. Legenden erzählen davon, dass der arme Bettler die teuren Schuhe in der Umgebung des Schreins verborgen habe, um sie später zu verkaufen.